Wer will nicht nach Rom? "Ich!", sagte Coralie, und so war sie nicht mit dabei... Das haben sie und viele an diesem Wochenende verpasst:
Das Wochenende begann geschmacksvoll mit Gratis-Glaces am HB und so begaben wir gut gesüsst auf die Reise nach Rom. Auch die einbrechende Dunkelheit brachte den Frecciarossa nicht von seiner Strecke ab und so erreichten wir erstaunlicherweise pünktlich den Hauptbahnhof der Hauptstadt.
"Haltet euer Zeug fest und passt auf eure Wertsachen auf", erinnerte uns Laurin des Öfteren und wir begaben uns durch den hochgefährlichen Roma Termini zum uns sehnlichst erwartenden Vermieter Paolo. Im Haus angekommen zeigten sich einige vernünftig und gingen ins Bett, während einige Gestörte (Gratian möchte hier namentlich erwähnt werden) das Weite suchten. Roman hielt erfolgreich Nachtwache. Kolosseum Counter: I.
Ein kürzestes BBA (11 km) führte uns entlang historischer Stätten (Kolosseum Counter: II) und in ferne Länder, die von Landsmännern bewacht werden.
Frisch geduscht suchten wir hungrig eine Bäckerei auf, wo wir uns mit gefüllten Gipfeli füllten. Schmiermittel waren frisch gepresster Orangensaft und herrlicher Kaffee. Planlos spazierten wir durch schmale Gässchen und plötzlich: Kolosseum Counter: III.
Währenddem der Grossteil sich mit dem Einkaufen beschäftigte, versuchten zwei ein (1!) Mietauto abzuholen. Der Umwelt zuliebe reservierten wir ein elektisch betriebenes 9er Büssli. Zwei Stunden später holten wir die Verbleibenden 7 irgendwo auf einem Trottoir mit einem 8 Plätzer Diesel-Bus und einem geschalteten Pseudohybrid Fiat Panda ab. Die Geschichte dazwischen müssen wir aus Gründen vorenthalten. Hint: Die Vermieterin brach zwischendurch in Tränen aus und wollte uns zum gemeinsamen Eis essen einladen.
Etwas verspätet fuhren wir den Gegebenheiten angepasst zügig die kurvige Passstrasse in Richtung des Skiresorts in Monte Livata. Skifahren wollten wir dort aber nicht. Lang laufen aber schon (Joke von Ladina). Wir fetzten den Gegebenheiten angepasst ordentlich durch den Wald. Schon ein wenig unter Zeitdruck, was sich später als Dauerzustand entpuppte, fanden wir die Posten im äusserst hübschen Wald meist auf geradlinigem Wege. Nach eine langen Ruhephase (Achtung: Ironie) starteten wir zum Sprinttraining in Subiaco. Es war absolut spitze, ein grosses Dankeschön an Thomas und Flo für die herausragende Bahn! Für einmal auf direktem Wege fuhren wir zum Agriturismo nach Oricola, wo uns weder Francesco noch ein gefüllter Pool erwartete. Trotzdem durften wir unsere Unterkunft beziehen und machten uns sogleich auf den Weg in eine Pizzeria. Es gab köstliche Pinsen (kein Schreibfehler) und nachdem uns kalt wurde, fuhren wir wieder nach Hause und machten einen Schönheitsschlaf.
Am nächsten Morgen zeigten wir uns von der seriösen Seite und bereiteten uns mit einem guten Frühstück, was eher einem Dessertbuffet glich, auf die anstehenden römische Langdistanzmeisterschaft vor. Bestens gelaunt und für manche mit einem Zwischenstopp im Einkaufsladen kamen wir sehr knapp beim Wettkampf an. Wir fühlten uns gut aufgehoben unter lauter Italienerinnen und Italienern, immerhin stellte uns der Veranstalter eine eigene Dolmetscherin bereit. Wir eroberten das Podest vollständig, Medaillen gab es leider aber keine. Immehin gab es ein Paar frische Socken und Essen wollten sie uns auch geben.

Nach einem blitzartig auftauchenden Gewitter flüchten wir erst in die Zelte, danach in die Autos. Weil uns Rom so gut gefiel und das Wetter stimmte, entschieden wir uns kurzerhand, nach Rom zurückzukehren und die letzte Etappe des Giro d'Italia vor Ort zu verfolgen. Kolosseum Counter: IV. Leider hatten wir unsere Velos nicht im Gepäck und konnten unsere Wädli nicht auf den Prüfstand stellen. Da sie uns kein Velo geben wollten, wurden wir mit einigen Teamflaschen versorgt. Wieder zuhause angekommen schlüpfte ein Grossteil in die Laufschuhe und begab sich auf ein Footing entlang der Hauptstrasse. Wir mussten noch unser typisch italienisches Menu zu Ende essen und so gab es Pasta.

Am nächsten Morgen machten wir uns mit noch weniger Schlaf im Gepäck und leerem Magen auf nicht ganz direktem Weg nach Cervara di Roma, wo uns eine Sprinstaffel erwartete. Zügig sprinteten wir durch die Gassen und noch zügiger fuhren wir nachher wieder zurück, wo und das Dessertbuffet mit Ei erwartete.
Es wurde gepackt und geduscht, gepostet und nach Rom gefahren. Franceso aka Trauffer nahm sehr erfreut eine Toblerone in Empfang und zeigte uns noch das bessere Exemplar von einem Fiat Panda. Eine Gruppe erreichte die Vermietung auf indirektem Wege und Kolosseum Counter: V. Der Zug wollte uns noch ein bisschen mehr Zeit in Rom gönnen und wir starteten mit zwei Stunden Verspätung. Und so sollte es enden, wie es hat starten wollen: Mit einem Gelato.
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